Nationalparks: Luftverschmutzung außer Kontrolle

Ozonstandards abgeschafft, um Errichtung von Kohlekraftwerken nahe Parks zu erleichtern
28 Dec 2008
Nationalparks: Luftverschmutzung außer Kontrolle

Die weiten, unbewohnten Gebiete der Vereinigten Staaten sind vor Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken nicht geschützt. Schwefeldioxid erzeugt sauren Regen, Quecksilberemissionen vergiften Flüsse. Stickoxide und Sulfate erzeugen Smog und Dunst.

Aus all diesen Gründen hat der Kongress 1977 den Clean Air Act erlassen, um dem Umweltschutz bei der Aufgabe, die Luft in Nationalparks, Wildnisgebieten und anderen Gebieten landschaftlichen oder historischen Wertes rein zu halten, genüge zu tun. Keine Regierung hat bisher jedoch auf dieses Gesetz Rücksicht genommen, weder Demokraten noch Republikaner. Vor zwei Wochen hat die Antiregulationskommission im Office of Management and Budget Ozonstandards abgeschafft, die Flora und Fauna einen stärkeren Schutz geboten hätten. Und die Umweltschutzorganisation, Widerstand aus den eigenen lokalen Unterorganisationen und dem National Park Service ignorierend, nähert sich dem Standpunkt, die Errichtung von Kohlekraftwerken nahe den Parks und Wildnissen zu erleichtern, ohne dass diese Emissionsschutz installieren.

Der Ausbau der Nationalparks war einer von zwei großen Naturschutzversprechen von Präsident Bush in seiner 2000er Wahlkampfkamagne. Das andere war seine Zusage, die Treibhausgasemissionen zu kontrollieren. Letzteres gab er mit der Ablehnung der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls auf. Was die Nationalparks betrifft hat Präsident Bush deren Budgets erhöht und in einer gesonderten Kampagne für erhöhte private Zuwendungen gesorgt. Unglücklicherweise ist sein Enthusiasmus für reinere Luft nicht annähernd so groß wie seine Verbundenheit zur Industrie.

2003 zum Beispiel löste sein Versprechen, den Clean Air Act zu überarbeiten (bekannt als Clear Skies), Widerstand aus, da es dem National Park Service und anderen Organisationen erschwert hätte, den Bau neuer Kraftwerke abzulehnen. 2005 erlaubte ein ansonsten guter E.P.A. Plan, der die Reduzierung der Luftverschmutzung durch Kraftwerke östlich des Mississippi forderte (Clean Air Interstate Rule), auch vielen der umweltschädlichsten Kraftwerke, auf teure Emissionsschutzmaßnahmen zu verzichten. Und in 2006 hat das Weiße Haus ein eingebrachtes Gesetz abgeschwächt, das den Feinstaub in großem Maße reduziert hätte, der die Aussicht in vielen Nationalparks reduziert.

Die Luft in den Nationalparks wird noch schlechter werden, wenn die Regierung analog ihrer letzten Gesetze weitermacht und den Weg für neue Kraftwerke, bei denen Parks in deren Windrichtung liegen, öffnet. Mitglieder des Kongresses und nahezu aller Naturschutzorganisationen haben Präsident Bush gebeten, seine ruinösen Ideen aufzugeben. Dies würde nicht nur den Parks zugute kommen, sondern auch etwas Positives an der Amtsperiode von Präsident Bush hinterlassen.

Quelle: http://www.nytimes.com/2008/03/24/opinion/24mon1.html?partner=rssnyt&emc=rss 24.03.2008

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