San Francisco: Das Coit Tower Problem
Ungeschnittene Bäume und Sträucher versperren die AussichtNahezu jeder Reiseführer erwähnt den atemberaubenden Blick vom Coit Tower auf die Stadt. Das galt früher einmal. Heutzutage müssen aussichtsbegeisterte Touristen auf die Mauereinfassung klettern und sich auf die Zehenspitzen stellen um über die Monterey Zypressen hinwegsehen zu können.
"Das ist ärgerlich", sagt Mike Parker, Besucher aus Florida. "Wir wissen Bescheid über den Nebel, aber das hier ist lächerlich." Auch eine Besucherin aus Mill Valley findet es sehr bedauernswert, da viele Besucher vor allem wegen des schönen Ausblicks den Coit Tower ansteuern.
Sowohl Touristen, Einheimische als auch Mitarbeiter der Stadt wundern sich über das ausufernde Blattwerk. Manche meinen, es ist ein Nebeneffekt der starken Budgetkürzungen. Wieder andere vermuten eine Verschwörung um mehr Besucher dazu zu animieren, den kostenpflichtigen Aufzug auf die Turmspitze zu benutzen.
Tatsächlich, so Lisa Seitz Gruwell, Parksprecherin, wäre die Situation erwünscht, da die direkten Anwohner es leid wären, dass Touristen ständig in ihre Fenster schauen würden. "Das ist definitiv eine Sache der Privatsphäre, wir werden die Bäume in der Form belassen, bis wir eine andere Form der Landschaftsgestaltung gefunden haben", äußert sich Seitz Gruwell.
In der Zwischenzeit können aussichtshungrige Touristen für 3,75 Dollar mit dem Aufzug auf die Spitze des Coit Towers fahren. Natürlich nur, wenn dieser auch funktioniert. Der Aufzug war letzte Woche außer Betrieb und wird es noch für eine Weile bleiben.
Quelle: http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2009/05/30/BAN017TOOH.DTL 31.05.2009